Geschichte
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Im Jahr 1912 wurde die Freie Dresdner Kletter-Riege (FDKR) von 16 Bergfreunden gegründet. Im Jahr 1919 trat die FDKR dem Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) bei. Zu den aktivsten Mitgliedern dieser Zeit zählen zweifelos Otto Dietrich, Willy Kotz, Erich Naumann, Otto Rülke, Wilhelm Fiel, Carl Ließ, Kurt Eschner, Willy Handtke, Johannes Unger, Alfred Unglaub, Erich "August" Hentschel, Gerhard Lauktien, Kurt Neubert, Walter Lösche und Kurt Naumann.
1915 begann eine sehr aktive Zeit im Klub mit Erstbesteigungen und Erstbegehungen in der Sächsich-Böhmischen Schweiz und in Adersbach. Besoders hervor steht hierbei Otto Dietrich. Er eröffnete seine Erschließertätigkeit in der Kletter-Riege mit dem Dietrichweg (VIIa) auf die Jungfer im Jahre 1915. Es folgten im selben Jahr die Südwand (VIIc) auf den Schrammtorwächter und 1919 der Dietrichweg ( VIIb) auf die Wehlnadel. Die Sturm- und Drangzeit Otto Dietrichs führt zu weiteren 29 neuen Wegen, darunter 3 Gipfelerstbesteigungen und endete im Jahr 1924 mit der Ostverschneidung (VIIb) auf den Hohen Torstein. Herausragend in dieser Zeit sicherlich die Westkante (VIIc) auf den Falkenstein, die Talseite (VIIc) auf die Heringsgrundnadel, sowie der Dietrichweg (VIIIa) auf den Hauptdrilling. Dietrich führte auch die erschließerischen Tätigkeiten seines Klubs in Adersbach fort. Nachdem Otto Rülke 1921 mit 3 Gipfelerstbesteigungen den Anfang gemacht hatte, schlug Dietrich mit der Erstbesteigung des Liebespaares und der Bürgermeisterin 1923 zu und setzte sich ein unumwürfliches Denkmal, denn auch heute noch sind diese zwei Gipfel, die bildlich gesehen ihrem Namen alle Ehre machen, bekannt und bedeutend im Adersbacher Klettergebiet. Auch andere Bergfreunde taten sich in dieser Zeit hervor, nicht zu vergessen Willy Kotz, der angefangen von 1916 bis 1919 insgesamt 5 Wege erstbegang, darunter mit dem Christelschluchtturm eine Gipfelerstbesteigung. Der bedeutendste seiner Wege sicherlich die Kotzwand (VIIa) auf den Falkenstein und der Kotzriß (VIIc(VIIIb)) auf den Brandkegel. Hervorzuheben in dieser Zeit noch die Erstbegehung der Naumannhangel(VIIc) auf den Hohen Torstein durch Erich Naumann im Jahre 1924 und die 4 Gipfelerstbesteigungen in den Jahren 1923/24 durch Wilhelm Fiehl in Adersbach. Es war also eine sehr aktive Zeit, in der zwar nicht jeder Gipfelsturm zum Erfolg führte, erwähnt hierbei der Versuch Otto Dietrichs die Talseite am Teufel zu durchsteigen, in der aber auch Wegen, neue Wege geklettert wurden, die heute noch ein Genuß für jeden Bergsteiger sind.
Erstbegehung Heringsgrundnadel Talseite Otto Dietrich und Gef.
Erstbegehung Hoher Torstein F.D.K.R. Weg Erich Naumann und Gef. (Naumannhangel)
Aus den alten Heften "Der Sächsische Bergsteiger" ist zu entnehmen, das sich der Klub auch im SBB sehr aktiv betätigte. So wurden Otto Dietrich, Erich Naumann und Carl Ließ mehrfach in den Gipfelbuchausschuß gewählt. Kurt Eschner war zu dieser Zeit im Aufnahmeausschuß des SBB tätig. Nachdem die erschließerischen Tätigkeiten des Klubs Ende der zwanziger Jahre nur noch sporadisch waren, nahmen sie in Verbindung mit den Namen Helmut Oehme und Ernst Heuer wieder zu. Neue Leute wurden in den Klub aufgenommen. Im Bergfahrtenbuch Teil II finden sich außerdem die Namen von Arno Gößel, Arthur Kern, Paul Bader, Fritz Richter, Walter Kadner, Georg Ließ und vielen anderen. Besonders Helmut Oehme vollbrachte Höchstleistungen im Bezug auf Erstbesteigungen und Erstbegehungen. Zwischen 1927 und 1943 schrieb er sich 39mal als Erstbegeher eines neuen Weges in das Gipfelbuch ein. Mit der Gipfelerstbesteigung des Märchenturmes im Jahre 1937 sowie der Heringsgrundscheibe im selben Jahr gelangen ihm sagenhafte Erfolge. Als der Krieg dann in vollem Gange war, setzte das Leben andere Prioritäten. Bergfahrten waren nur noch sporadisch. Dresden wurde zerstört und damit hörte auch die FDKR auf zu leben. Mit ihr verbrannten Dokumente, Erinnerungen, Fotos und auch Menschen. Die letzte Eintragung im Fahrtenbuch datiert vom 28.09.1941-Talwächter Uferweg-Heinz Liebig. Danach sind viele Seiten leer und erst Anfang der Fünfziger begann sich die Kletter-Rege neu zu formieren. Es folgten wieder gemeinsame Bergfahrten und Klubtreffen. Die FDKR zählt heute 16 Mitglieder. Der "FDKR-Weg" auf die Kleine Herkulessäule, der anläßlich des 84.Stiftungsfestes 1996 erstbegangen wurde, soll die lange Tradition und Geschichte der Freien Dresdner Kletter-Riege wieder in Erinnerung bringen.
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Helmut Oehmes´s Versuch an der Teufelsturm Talseite